Trotz der immer besser werdenden Bildgebungsmöglichkeiten der Brust, wie Mammographie, Sonographie und MRT, ist ein fester Bestandteil der modernen Brustdiagnostik eine Entnahme und feingewebliche (histologische) Untersuchung einer Gewebeprobe. Hierdurch kann endgültige Klarheit geschaffen werden, ob eine Veränderung in der Brust gut- oder bösartig ist. Ferner können bei bösartigen Befunden in der Histologie bereits zahlreiche weitere Tumormerkmale bestimmt werden, welche für eine individuelle Therapieplanung notwendig sind.
Bei uns in der Praxis werden folgende, minimal-invasive Biopsie-Verfahren angeboten, welche sich zum einen bezüglich der Art der Entnahme der Gewebeprobe und zum anderen bezüglich der Bildgebung, mit welcher die Entnahme durchgeführt wird, unterscheiden:
Sonographisch gesteuerte Stanzbiopsie
Röntgengesteuerte (stereotaktische) Vakuumbiopsie
MRT-gesteuert Vakuumbiopsie
Welches Biopsieverfahren dabei zum Einsatz kommt, ist abhängig von der
Bildgebungstechnik, mit welcher der Befund am besten zu sehen ist. Wir verwenden immer
die für Sie schonendste Methode zur histologischen Abklärung eines Befundes.
Biopsien erfolgen
mit Hilfe einer Hohlnadel, normalerweise unter örtlicher Betäubung. Um genau
lokalisieren und überprüfen zu können, wo die Nadel Gewebe entnehmen soll, wird ihre
Position während des Eingriffs mittels Ultraschall, Röntgen (Mammographie) oder MRT
kontrolliert. Meist sind diese minimal-invasive Verfahren zur Sicherung der
Diagnose ausreichend und nur in sehr seltenen Fällen muss eine operative Biopsie in
einem Brustzentrum erfolgen.
Standorte
KAISERPLATZ
Adresse:
in der Kaiser-Passage
Fahrstuhl vorhanden
Kaiserplatz 18, 53113 Bonn
JOHANNITER-KRANKENHAUS
Adresse:
Johanniter Krankenhaus
1.UG, Fahrstuhl vorhanden
Johanniterstraße 3-5, 53113 Bonn
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Am Tag der Untersuchung dürfen Sie wie gewohnt essen und Ihre Medikamente einnehmen. Blutverdünnende Medikamente müssen ggf. einige Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Bitte fragen Sie Ihren Hausarzt, ob und wie das Medikament abgesetzt werden darf. Niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS 100 oder Markenname Aspirin 100) kann eventuell weiter eingenommen werden. Klären Sie dies bitte aber im Vorfeld mit uns ab.
Sonographisch gesteuerte Stanzbiopsie
Die Stanzbiopsie ist heute die Standardmethode für die Gewebeentnahme
aus Knoten und Herdbefunden, die tastbar oder in der Sonographie
(Ultraschall) sichtbar sind. Nach einer örtlichen Betäubung (wie beim
Zahnarzt), wird unter direkter, sonographischer Kontrolle eine dünne,
spezielle Punktionsnadel (Hohlnadel) an den Ort des auffälligen Befundes
platziert. In der Regel werden mehrere (3-4), kleine, zylinderförmige
Stanzproben entnommen, um ausreichend Gewebe aus mehreren Anteilen des
verdächtigen Befundes zu erhalten. Im Anschluss wird die Punktionsstelle
verbunden. Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft und dauert nur
wenige Minuten.
Stereotaktische Vakuumbiopsie
Die mammographische bzw. röntgengesteuerte, stereotaktische Vakuumbiopsie
wird zur Gewinnung von Gewebeproben bei auffälligen Mikroverkalkungen in der
Brust oder bei sogenannten Herdbefunden durchgeführt, welche sich nicht in
der Sonographie sicher nachweisen lassen. Die Entnahme erfolgt auf einem
speziellen Stereotaxietisch in Bauchlage. Eine Vakuumbiopsie ermöglicht es,
über eine einmalige Nadelplatzierung mehr Gewebe zu entnehmen als mit einer
Stanzbiopsie. Nach lokaler Betäubung und einem kleinen Hautschnitt wird
unter mammographischer Kontrolle der Brust eine Hohlnadel in die Brust
vorgeschoben und im auffälligen Befund platziert. Über ein Vakuum wird dann
das Gewebe sanft abgesaugt. Die Nadel lässt sich bei der Gewebeentnahme um
die eigene Achse drehen. Hierdurch können mehrere bis zu 20 mm
große Gewebeproben kontinuierlich aus dem auffälligen Befund und dessen
Umgebung entnommen werden. Es werden zwischen 12 und 24 Proben entnommen.
Die entnommenen Gewebeproben werden von uns an ein spezialisiertes Labor zur
weiteren Analyse geschickt. Das Ergebnis liegt meist nach wenigen (1-2)
Tagen vor. Nach der Entnahme wird ein straffer Verband um die Einstichstelle
angelegt. Der Hautschnitt ist so klein, dass er nicht genäht werden muss.
Der Verband sollte für 2 - 3 Tage belassen werden. Zur Vermeidung einer
Infektion sollte der Punktionsbereich während dieser Zeit nicht gewaschen
werden. Ebenfalls empfiehlt es sich, 24 Stunden keinen Sport oder schwere
körperliche Arbeiten durchzuführen. Um die Region, in der wir Gewebe
entnommen haben, für eine eventuell erforderliche Operation zu markieren,
wird häufig ein kleiner, nicht allergener Titan-Clip eingebracht. Ein bis
zwei Tage nach dem Eingriff kann eine sogenannte „Kontrollmammographie“ der
Brust erfolgen.
Vakuumbiopsie im MRT
Die magnetresonanztomographisch (MRT) - gesteuerte Vakuumbiopsie wird zur
Gewinnung von Gewebeproben bei im MRT auffälligen,
kontrastmittelanreichernden Herdbefunden in der Brust durchgeführt, welche
sich nicht in der Sonographie auffinden lassen. Eine Vakuumbiopsie
ermöglicht es, über eine einmalige Nadelplatzierung mehr Gewebe zu entnehmen
als mit einer Stanzbiopsie. Der Eingriff erfolgt in Bauchlage und dauert
etwa eine Stunde. In dieser Zeit werden Sie mehrfach auf dem
Untersuchungstisch aus dem Gerät herausgefahren. Durch Kontrastmittelgabe
wird die Veränderung in Ihrer Brust sichtbar gemacht. Es folgt die
Berechnung der genauen Lage des Herdbefundes. Nach lokaler Betäubung und
einem kleinen Hautschnitt wird unter MRT Kontrolle der Brust eine Hohlnadel
in die Brust vorgeschoben und im auffälligen Befund platziert. Über ein
Vakuum wird dann das Gewebe sanft abgesaugt. Die Nadel lässt sich bei der
Gewebeentnahme um die eigene Achse drehen. Hierdurch können mehrere bis zu
20 mm große Gewebeproben kontinuierlich aus dem auffälligen Befund und
dessen Umgebung entnommen werden. Es werden zwischen 12 und 24 Proben
entnommen. Die entnommenen Gewebeproben werden von uns an ein
spezialisiertes Labor zur weiteren Analyse geschickt. Das Ergebnis liegt
meist nach wenigen (1-2) Tagen vor. Nach der Entnahme wird ein straffer
Verband um die Einstichstelle angelegt. Der Hautschnitt ist so klein, dass
er nicht genäht werden muss. Der Verband sollte für 2 - 3 Tage belassen
werden. Zur Vermeidung einer Infektion sollte der Punktionsbereich während
dieser Zeit nicht gewaschen werden. Ebenfalls empfiehlt es sich, 24 Stunden
keinen Sport oder schwere körperliche Arbeiten durchzuführen. Um die Region,
in der wir Gewebe entnommen haben, für eine eventuell erforderliche
Operation zu markieren, wird häufig ein kleiner, nicht allergener Titan-Clip
eingebracht. Bitte beachten Sie auch die allgemeinen Hinweise bezüglich
einer MRT-Aufnahme bzw. einer MRT-Aufnahme der Brust.
Blutergüsse (Hämatome) an der Einstichstelle und leichtere Blutungen sind selten, sie erfordern in der Regel keine Behandlung.
Stärkere Blutungen, die in Ausnahmefällen einen operativen Eingriff notwendig machen, sind extrem selten.
Schwerwiegende allergische Reaktionen auf das örtliche Betäubungsmittel oder auf das Kontrastmittel bei MRT gestützten Vakuumbiopsie sind sehr selten. Unsere Fachärztinnen und Fachärzte sind auf eventuelle Reaktionen und die erforderlichen Gegenmaßnahmen vorbereitet.
Das Risiko der Zellverschleppung im Stichkanal ist extrem gering; es sind bisher keine Studien bekannt, die hieraus einen Nachteil für die Patientinnen erkennen lassen.
Wundheilungsstörungen, Infektionen oder übermäßige Narbenbildung (Keloide) an der Einstichstelle sind sehr selten.
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung des Brustfells kommen. In seltenen Fällen kann es infolge einer Verletzung des Brustfells zu einem Lungenkollaps (Pneumothorax) kommen, der im Krankenhaus behandelt werden muss.
Der Eingriff mittels Sonographie dauert nur ein paar Minuten; eine Vakuumsaugbiopsie dauert etwa eine Stunde. Nach dem Eingriff sollten Sie noch ca. 30 Minuten zur Nachbeobachtung in unseren Untersuchungsräumen bleiben.
Durch die lokale Betäubung ist die Teilnahme am Straßenverkehr nicht eingeschränkt.
4 Stunden nach dem Eingriff sollten Sport und schwere körperliche Arbeit vermieden werden. Leichte Büro- oder Hausarbeiten sind möglich.
In der Regel liegt 24 bis 48 Stunden nach Einsenden der Gewebeproben das Ergebnis vor.
In diesem Fall empfehlen wir die Vorstellung in einem Brustkrebszentrum der Region. Die Einweisung erfolgt durch Ihre behandelnde Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt. In der Brustkrebssprechstunde der Krankenhäuser wird das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen und geplant.
In diesem Falle empfehlen wir eine erneute Untersuchung der Brust nach 6 Monaten.
Durch den Clip sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Auch zukünftige Untersuchungen (insbesondere MR-Untersuchungen) bleiben unbeeinflusst, eine operative Entfernung ist daher nicht erforderlich.