Die Hauptaufgabe der Schilddrüse die Bildung der lebenswichtigen, jodhaltigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) sowie des Hormons Calcitonin. Die Hormone spielen im gesamten Körper für viele Prozesse einen wichtige Rolle, wie z. B. beim Energiestoffwechsel oder für die Knochensubstanz. Klassische Erkrankungen der Schilddrüse umfassen eine Unter- (Hypo-) oder Überfunktion (Hyperthyreose). Dies bedeutet, dass entweder zu wenige oder zu viele der Schilddrüsenhormone produziert werden. Ferner finden sich häufig Entzündungen bzw. Autoimmunerkrankungen der Drüse, sowie gutartige und bösartige Knotenbildungen, welche abklärt werden müssen. Auch spezielle Fragestellungen wie Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern u. Jugendlichen, Schilddrüse und Schwangerschaft/Stillzeit und Nebenschilddrüsen-Diagnostik werden in unserer Spezialambulanz untersucht.
Wie funktioniert die Schilddrüse?
Die Schilddrüse auch Glandula thyroidea genannt, produziert die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und L-Thyroxin (T4).
Ob die Schilddrüse viel oder wenig Schilddrüsenhormone ausschüttet, hängt von einem weiteren Hormon ab, dem Thyreoidea stimulierenden Hormon (TSH), das in der Hirnanhangsdrüse des Gehirns gebildet wird.
In Abhängigkeit von der Ausschüttung des Hormons TSH in der Hirnanhangsdrüse produziert die Schilddrüse vermehrt die beiden Botenstoffe T3 und T4. Die ins Blut abgegebenen Schilddrüsenhormone bewirken wiederum eine Hemmung der TSH-Ausschüttung der Hirnanhangsdrüse. Es existiert somit ein Regelmechanismus, bei dem das Gehirn der Schilddrüse „mitteilt“: „Ich brauche mehr, bzw. ich brauche weniger Hormone“. So sorgt der Körper dafür, dass stets eine, den individuellen Bedürfnissen entsprechende Hormonmenge im Körper verfügbar ist.
Die Schilddrüsenhormone liegen im Blut in freier Form (freies T3/T4) und zusätzlich an ein Transportprotein gebunden vor. Die biologisch aktive Form stellt das freie T3, in das drei Jod-Atome eingebaut wurden, dar. Das Hormon 'freies T4' wird in den verschiedenen Körpergeweben durch ein spezielles Enzym (sogenannte Deiodase) in 'freies T3' umgewandelt. T3 (Trijodthyronin) beeinflusst in verschiedenen Organen und Zelltypen den Stoffwechsel und die Organfunktionen. So werden nicht nur der Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel verändert, sondern auch Organfunktionen wie der Herzschlag, die Verdauung, das Wachstum, die Fortpflanzungsfähigkeit, der Knochenstoffwechsel, die Funktionsfähigkeit des Gehirns und des Nervensystems werden entscheidend beeinträchtigt. Die Schilddrüse wird hierbei oft als das Gaspedal des Körpers beschrieben. Für die richtige Regelung des Pedals sorgt der o.g. Rückkoppelungsmechanismus.
Welche Beschwerden kann die Schilddrüse verursachen?
Die Schilddrüse liegt vor der Luftröhre und in der Nähe der Speiseröhre und der Halsgefäße, was bei einer Vergrößerung des Organs (Struma) zu Beschwerden wie Kloß- oder Engegefühl, Räusperzwang, Schluckbeschwerden oder sogar Atemnot führen kann.
Beschwerden wie Herzrasen, Schwitzen, Hitzegefühl, Gewichtsabnahme, Durchfall, Zittern der Hände oder Schlafstörungen können durch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) verursacht sein. Das Gaspedal im Körper ist buchstäblich 'auf Vollgas' gestellt. Auch der Fett- und Glukosestoffwechsel kann beeinträchtigt sein, so dass z.B. bei Diabetikern eine schwierige Einstellung des Blutzuckerspiegels mit erhöhten Blutzuckerwerten entstehen kann.
Bei Vorliegen einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) fällt der Organismus in eine Art „Winterschlaf“. Beschwerden, wie Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme, langsamer Herzschlag, Depression, Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können auftreten. Eine Erhöhung der Cholesterinwertes sowie ein veränderter Blutzuckerspiegel sind ebenfalls möglich.
Bei ausbleibendem Kinderwunsch kann sowohl eine Über- wie Unterfunktion die Ursache sein.
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