Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. Bei dieser Erkrankung führen Cholesterin- und Kalkablagerungen an der Gefäßwand (Arteriosklerose) zur Verengung der Herzkranzgefäße (Koronararterien). Diese Engstellen (Stenosen) vermindern die Blutversorgung des Herzmuskels. Kommt es mit dem Fortschreiten der KHK zum Gefäßverschluss, entsteht ein Herzinfarkt. Die Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) ist nach Leitlinien die geeignete Methode, eine koronare Herzkrankheit zu erkennen oder diese mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen.
Neben der Abbildung der Herzkranzgefäße mit der Kontrastmittelgabe in die Vene führen wir auch immer einen Scan ohne Kontrastmittel für das sogenanntes Kalzium-Scoring durchgeführt. Dabei wird gemessen, wieviel Kalk in Ihren Herzgefäßen eingelagert ist. Das Ausmaß der Verkalkungen der Koronargefäße wird als sogenannter Kalzium-Score (auch Agatston-Score genannt) wiedergegeben. Diese Messung allein kann für die statistische Abschätzung Ihres individuellen Risikos, eine Herzgefäßerkrankung zu haben und dadurch relevant zu erkranken, wichtige Ergebnisse liefern. Wenn bei Ihnen eine Kontraindikation (Gegenanzeige)für die Kontrastmittel-gestützte Darstellung der Herzkranzgefäße besteht, kann nur dieser Kalzium-Score-Scan durchgeführt werden. Wenn Sie sehr viel Kalk in Ihren Koronargefäßen haben, kann dies die Bewertung des Ausmaßes möglicher Engstellen der Herzkranzgefäße durch die Kontrastmittel-gestützte CT-Untersuchung erschweren. Wir nehmen dann im Befund dazu und zu den weiteren Konsequenzen Stellung. Unsere Befundung erfolgt standardisiert nach CAD-RADS 2.0, einer Befundungsleitlinie, auf die sich die Fachgesellschaften für Kardiologie und Radiologie verständigt haben.
Für wen ist ein Kardio-CT geeignet?
Patientinnen und Patienten mit dem Verdacht auf eine Herzkranzgefäßerkrankung (KHK) oder auch einer bekannten KHK, die im Verlauf bezüglich der Gefäßengen kontrolliert werden soll. In der Regel gelingt die Graduierung der Engstellen, aber über die Behandlungswürdigkeit solcher Engen (Stenosen), z. B: durch einen Herzkatheter mit Stent-Einbringung, entscheiden manchmal auch sogenannte funktionelle Untersuchungen des Herzens wie ein Herzultraschall unter Belastung oder auch eine MRT unter Gabe bestimmter Medikamente. Informationen dazu finden Sie auf der Seite für MRT des Herzens.
Vorbereitung
Wir bitten Sie, vor der Untersuchung nichts zu sich zu nehmen, was den Herzschlag beschleunigt (da dies die Bildqualität verschlechtert), wie zum Beispiel Kaffee, Tee und Cola. Das gilt auch für Nikotin, deshalb bitten wir Raucher, vor der Untersuchung nicht zu rauchen. Ansonsten ist nichts zu beachten. Falls Sie Medikamente benötigen, können Sie diese wie gewohnt einnehmen. Bringen Sie Ihre Medikamentenliste aber bitte mit.
Ablauf
Vor der Untersuchung messen wir Ihren Puls und Blutdruck. Sollte der Puls schneller als 60 Schläge pro Minute betragen, geben wir Ihnen ein Medikament, einen kurz wirksamen sogenannten Betablocker als Injektion in Ihre Vene, um einen Zielpuls von etwa 60 Schlägen pro Minute zu erreichen, da ein schneller Pulsschlag die diagnostische Bildqualität verschlechtert. Dazu muss Ihnen eine Verweilkanüle in die Armvene gelegt werden, die auch später zur Kontrastmittelinjektion verwendet wird. Um die Herzkranzgefäße überhaupt sehen zu können, bekommen Sie etwa 50-80 ml eines Kontrastmittels in eine Armvene injiziert, das die Gefäße „anfärbt“. Das Kontrastmittel wird in der Regel sehr gut vertragen. Die meisten Patienten verspüren aber während der Injektion wegen der notwendigen hohen Einspritzgeschwindigkeit ein Wärmegefühl bzw. einen Schwall, der durch den Körper zieht, was harmlos und vorübergehend ist. Nur selten können gefährliche allergische Reaktionen durch das Kontrastmittel auftreten und sehr selten kann durch das Kontrastmittel eine Nierenfunktionsstörung oder eine Schilddrüsenüberfunktion ausgelöst werden. Bei bekannter Allergie auf Kontrastmittel, Nierenfunktionsstörung oder Schilddrüsenüberfunktion ist jeweils eine spezielle Vorbereitung nötig, bzw. kann die Untersuchung nicht durchgeführt werden. Auf dem Untersuchungstisch werden EKG- Elektroden angeschlossen. Dadurch kann sich das CT-Gerät an Ihren individuellen Herzschlag anpassen. Während der wenige Sekunden andauernden eigentlichen Untersuchung müssen Sie kurz die Luft anhalten. Das ist nötig, da sich das Herz bei der Atmung im Körper sehr deutlich verschiebt. Es werden insgesamt 4 kurze Scans von wenigen Sekunden ohne und mit Kontrastmittel durchgeführt. Unmittelbar vor den Scans bekommen Sie noch Nitro-Spray auf die Zunge, das die Herzkranzgefäße weitstellt.
Nach der Untersuchung
Die vorläufige Befundbesprechung mit einem Arzt erfolgt in der Regel etwa 20 Minuten nach der Untersuchung. Sollten Sie einen Betablocker erhalten haben, bitten wir Sie, noch weitere 15 Minuten bei uns zu bleiben. Ihr Arzt erhält einen schriftlichen Befund innerhalb weniger Tage. Die abschließende Befunderstellung erfolgt unter Verwendung einer aufwendigen Nachbearbeitungssoftware, sodass die abschließende Bewertung der Untersuchung nicht unmittelbar nach der Untersuchung erfolgt, aber innerhalb eines Zeitraumes von wenigen Tagen.
Standorte
MARTINSPLATZ
Adresse:
in der Kaiser-Passage
1.OG, Fahrstuhl vorhanden
Martinsplatz 2a, 53113 Bonn
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Bitte planen Sie für Ihr Kardio-CT ca. 1,5 Stunden ein.
In Abhängigkeit von der gewählten Untersuchungsmodalität liegt die Strahlenbelastung bei einer Kardio-CT-Untersuchung zwischen 1 und 5 Millisievert (mSv).