Brustkrebs (oder Mammakarzinom) ist die häufigste Tumorerkrankung der Frau, allerdings ist nur ein kleiner Teil der Tumoren tastbar. Trotz kontinuierlichem Fortschritt und herausragender Technik gelingt es der Röntgen-Mammographie und der Sonographie der Brust nicht, alle Tumoren darzustellen. Die Kernspin- oder Magnetresonanztomographie (MRT, MR oder auch NMR) ist ein ergänzendes Untersuchungsverfahren zur konventionellen Mammographie, welches ohne Röntgenstrahlen arbeitet und mit dem sehr exakt Veränderungen im Bereich der Brust erkannt werden können.
Für die Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Befunden wird Ihnen während der MR-Mammographie ein sehr gut verträgliches Kontrastmittel in eine Vene gespritzt. Diese Untersuchungsmethode kann auch mit einer sehr guten Aussagekraft bei Silikonimplantaten durchgeführt werden, da bei der MR-Mammographie die Brust nicht zusammengedrückt wird. Ebenso gelingt eine gute Differenzierung zwischen Narbe und erneutem Tumor bei bereits operierten Patientinnen.
Standorte
KAISERSPLATZ
Adresse:
in der Kaiser-Passage
1.OG, Fahrstuhl vorhanden
Kaiserplatz 18, 53113 Bonn
JOHANNITER-KRANKENHAUS
Adresse:
PET-CT Zentrum, Johanniter Krankenhaus
1.UG, Fahrstuhl vorhanden
Johanniterstraße 3-5, 53113 Bonn
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN
Der beste Zeitpunkt für die Untersuchung bei Frauen mit einem Menstruationszyklus liegt in der ersten Zyklushälfte, am besten in der zweiten Zykluswoche (1. Regelblutungstag = 1. Zyklustag). Eine besondere Vorbereitung am Tag der Untersuchung ist nicht erforderlich. Medikamente müssen Sie vor der Untersuchung nicht absetzen. Außerdem können Sie vor der Untersuchung normal essen und trinken: Sie müssen nicht nüchtern sein.
Bei dem speziellen Verfahren der MR-Mammographie liegen Sie auf dem Bauch und die Brüste werden in einer speziellen Vertiefung der Spule (Empfangsgerät für das MRT Signal) gelagert. Ihnen wird während der MR-Mammographie ein sehr gut verträgliches Kontrastmittel in eine Vene gespritzt.
Die MR-Mammographie ist nur unter bestimmten Voraussetzungen eine vertragsärztliche Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Untersuchung bei Patientinnen, die schon einmal eine gesicherte Brustkrebserkrankung hatten und bei denen jetzt die Frage nach einem erneuten Tumorwachstum (Rezidiv) auftritt. Das MRT darf frühestens 6 Monate nach der Operation oder 12 Monate nach Beendigung der Bestrahlungstherapie erfolgen. Zusätzlich muss eine brusterhaltende Therapie oder eine Ablatio mit einer erfolgten Aufbauplastik durchgeführt worden sein. Hierzu zählt nicht eine einfache Ablatio der Brust. Auch darf die Frage nach einem Rezidiv noch nicht durch eine vorausgegangene mammographische und sonographische Untersuchung geklärt worden sein.
Ebenso werden die Kosten bei Patientinnen übernommen, bei denen Metastasen (Absiedlungen eines Krebses im Körper) von Brustkrebs bekannt sind, z. B. in einem Lymphknoten, allerdings der eigentliche Tumor in der Brust, von dem die Metastasen ausgingen, noch nicht entdeckt wurde (klinisch, sonographisch und mammographisch).
Wir bieten die MR-Mammographie auch als Selbstzahler-Leistung an und Sie können einen Antrag auf Kostenerstattung bei der gesetzlichen Krankenkasse stellen. Sprechen Sie uns bitte einfach an. Die privaten Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für eine MR-Mammographie.
Obwohl keine weiteren Fragestellungen offiziell von den Krankenkassen zugelassen sind, ist das Verfahren noch in einigen weiteren Fällen medizinisch sinnvoll:
- zum Auffinden sehr kleiner, bösartiger Veränderungen im Brustgewebe
- bei Brustimplantaten, z. B. bezüglich der Frage nach einem Implantatdefekt von Silikonimplantaten
- zur Früherkennungsuntersuchung bei Frauen mit hohem Risiko („High Risk“-Patienten)
- zur Aussage über das Ansprechen eines Tumors auf die Therapie (z. B. Chemotherapie, Bestrahlung oder Operation)
- zur Beurteilung der Größenausdehnung eines festgestellten Brustkrebses und der Beziehung zu Nachbarstrukturen bzw. zur Abklärung ob noch weitere bösartige Prozesse in der gleichen oder anderen Brust vorhanden sind (manchmal werden die weiteren Herde erst durch eine präoperative MRT entdeckt)